Bootsurlaub Rügen 26.04.

Heute nehmen wir unsere letzte Etappe unter den Kiel. Unser Urlaub neigt sich nun nach unglaublich schönen 2 Wochen dem Ende zu. Wieder eine super Morgenstimmung!

Zur Wahl stehen 2 Varianten: Seewärts um die Insel Hiddensee herum oder binnendurch im Boddenfahrwasser. Nach einem Blick in die Wettervorhersage und die Wetterkarte ist klar: Wir fahren binnendurch. Die Strecke ist 7 sm und damit gut 1 Stunde kürzer und heute ist mit gewittrigen Böen zu rechnen. Nach einem Blick in die Boden-Luftdruckkarte ist klar, daß es sich hierbei nicht um lokale Wärmegewitter sondern um die Kaltfront eines Tiefs mit Kern über den britischen Inseln handelt, und damit ist nicht zu Spaßen. Um 9.07 Uhr werfen wir die Leinen los, noch in der besten Hoffnung, mit geplanter Ankunftzeit 14.00 Uhr in Zingst noch vor der Front anzukommen. Aber die Zuggeschwindigkeit einer Kaltfront und damit das zeitliche Eintreffen ist schwer einzuschätzen.

Zum Start haben wir nur minimalen Südwind, das Wasser ist glatt. Heute ist Herrentag, wie der Vatertag im deutschen Osten genannt wird. Wenn wir nicht morgen das Schiff zurückgeben müßten, würde ich heute im Hafen bleiben. Horden von Herrentags-Crews sind auf dem Wasser unterwegs mit dem hauptsächlichen Ziel der kollektiven und ausgiebigsten Alkoholaufnahme. Im Fahrwasser nach Hiddensee in unserer Gegenrichtung reiht sich eine Yacht an die andere. Auch das Wassertaxi und die Fähren nach Hiddensee sind vollbeladen unterwegs.

Um die frühe Uhrzeit sind die meisten Crews noch sehr regelkonform unterwegs. Gegen Mittag muß ich im Fahrwasser allerdings bereits einige male ausweichen, manche Crew verwechselt im Fahrwasser schlicht die Seite. Ab Barhöft wird der Betrieb wieder geringer und damit auch entspannter. Wir genießen die Fahrt entlang der Naturschutzgebiete Richtung Zingst.

Im Fahrwasser kurz vor Barth wird klar, daß wir es nicht mehr vor Durchgang der Kaltfront schaffen, sicher in Zingst anzulegen. Der Himmel verdüstert sich immer mehr und ist zwischenzeitlich fast schwarz geworden. Ein planerischer Blick in die Karte: Nach dem Abzweig in das Fahrwasser nach Zingst hat man außerhalb der Fahrwasserbetonnung auf einer größeren Wasserfläche ausreichend tiefes Wasser. Hier werden wir die Kaltfront abwettern. Und schon geht es los. Ich nehme eine einzeln stehende grüne Fahrwassertonne als Bezugspunkt. Es schüttet wie aus Eimern, Blitz und Donner in schneller Folge, der Wind erreicht 5 Windstärken und in Böen auch darüber. Die Sicht geht auf ca. 300 m herunter. Ich richte die Katharina gegen den Wind aus und halte mich immer in Sichtweite der grünen Tonne. Das Spielchen machen wir 1 Stunde lang, dann ist der Spuk vorbei. Ab ins Fahrwasser und Richtung Zingst. Schon ist das erste Fleckchen blauer Himmel zu sehen. Wir legen 20 Minuten später in Zingst bei Sonnenschein und vollkommen entspannt an. Während des Kaltfrontdurchganges wäre das Anlegen aufgrund der Windböen ein äußerst kritisches Manöver gewesen.

Zwischen beiden Bildern liegen genau 25 Minuten.

Und was nun kommt, hat auch schon Tradition. Hunde lüften und dann rüber zum Futterkutter und lecker Fisch essen. Dazu gemütlichst in der Sonne sitzen.

Danach bißchen bummeln und im Cako selbstgemachten Kuchen essen und leckeren Cappo dazu trinken. Nun sitzen wir an Deck, Sonne wechselt sich mit Wolken ab, es ist warm und wir genießen unseren letzten Urlaubstag.

Und noch - in guter Urlaubstradition - ein paar Abendimpressionen.

Damit endet dieser Blog von unseren 2 wunderbaren und vom Wettergott verwöhnten Urlaubswochen. Morgen früh fahren wir noch 1 Stunde rüber nach Barth, Schiff zurückgeben, Auto volladen und ab in die Heimat.